Archäologisches Freilichtmuseum in St. Martin an der Raab
Die Freilichtanlage südlich von Jennersdorf widmet sich ganz dem Phänomen der norisch-pannonischen Hügelgräber. Im Südburgenland sind hunderte dieser Grabmonumente aus der römischen Kaiserzeit bekannt. Das Bestattungsbrauchtum wurde von der ansässigen, ursprünglich keltischen Bevölkerung im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus praktiziert. Im Bereich des kaiserzeitliche Bestattungsplatzes wurden bereits 1981 ein Grabbau sowie ein Grabhügel vom Burgenländischen Landesmuseum untersucht, weitere Bestattungen konnten im Rahmen der Ausgrabungen der Universität Graz in den Jahren 1997 bis 2001 freigelegt werden. Im Bereich eines Grabbaus aus dem 2. Jahrhundert gelang es, Marmorblöcke zu bergen, die vermutlich von einem oberflächlich sichtbaren Teil eines römischen Grabmonuments stammen. Wie die Rekonstruktionen nahelegen, war es einem kleinen Tempel mit Säulen nachempfunden worden. In drei der insgesamt fünf untersuchten Grabhügel konnte ein Zugang (Dromos) zur Grabkammer nachgewiesen werden.
Ungefähr 200 m außerhalb des Ortsgebietes, an der Landstraße nach Neumarkt an der Raab, befindet sich heute das Freilichtmuseum, das neben den Originalfundamenten eines antiken Dromosgrabes die Rekonstruktionen unterschiedlicher Grabkammern in römischen Hügelgräbern präsentiert. Die bedeutendsten archäologischen Funde der Grabungen können im Römermuseum am Hauptplatz von St. Martin bestaunt werden. Der wanderbare „Römerweg“ mit weiteren informativen Stationen zur römischen Geschichte des Ortes verbindet die Fundstelle der römischen Siedlung mit dem Freilicht- sowie dem Römermuseum.