Burgruine Hornstein
Neben dem Ortsfriedhof von Hornstein beginnt der steile Aufstieg zur Burgruine. Oben angekommen, eröffnet sich ein großartiger Ausblick über das gesamte Wiener Neustädter Becken.
Trotz ihrer strategisch günstigen Lage war der Burganlage Hornstein lediglich eine kurze Blütezeit beschieden. Archäologische Ausgrabungen innerhalb der Anlage lassen auf eine Befestigung des Standortes ab dem 13. Jahrhundert schließen. Stefan Laczkfi, der Gespan von Ödenburg und Eisenburg eroberte den Burgberg von österreichischen Adeligen und ließ im 14. Jahrhundert eine ungarische Königsburg errichten. Im Jahr 1364 kam die Familie Kanizsai in den Besitz der Burg, das Adelsgeschlecht erreichte bald Macht und Einfluss im Königreich Ungarn. 1425 war sogar der spätere Kaiser Sigismund (damals König von Böhmen, Ungarn und dem Heiligen Römischen Reich) Gast der Kanizsais auf der Burg Hornstein. Nach seinem Tod 1437 begannen die Auseinandersetzungen um die ungarische Thronfolge. Weitere Unruhen folgen im Jahr 1439, nach dem Tod Albrechts V. von Habsburg, der sowohl römisch-deutscher als auch ungarischer König war. Als die Witwe Albrechts Ödenburg an Friedrich III. verpfändete, gerieten die Kanizsais durch deren Einspruch in Opposition zu dem Habsburger, der nun die Eroberung Hornsteins plante, was ihm 1445 vermutlich auch gelang. Im Zuge der jahrelangen Konflikte zwischen Friedrich III. und Matthias Corvinus dürfte die Festung größere Schäden erlitten haben, die letztlich zu ihrem Verfall führten. Eine Beschreibung aus dem Jahr 1561 spricht von der Burg bereits als „Stainhauf“.
Viele Fragen in Bezug auf die mittelalterliche Geschichte Hornsteins sind noch nicht geklärt, sodass das Areal der Ruine Hornstein eine wichtige archäologische Forschungsressource für zukünftige Generationen bleibt.