Das langobardische Gräberfeld von Steinbrunn
Bei Abbauarbeiten in der Sandgrube Steinbrunn – damals noch Stinkenbrunn - entdeckte man im Jahr 1949 mehrere Gräber eines langobardischen Friedhofes aus dem 6. Jahrhundert. Bis 1965 kamen insgesamt 24 Grabstätten des Friedhofs zutage, die meisten davon wurden jedoch durch den laufenden Sandabbau und die damit einhergehenden Baggerarbeiten stark in Mitleidenschaft gezogen.
Dennoch konnten verschiedene Trachtbestandteile und Grabbeigaben geborgen werden, darunter verschiedene Fibeln (Gewandspangen), Schnallen, Ohrgehänge und eine Feuergarnitur. Feuergarnituren bestanden aus einem eisernen Schlaggerät, einem Feuerstein und Zunder. Zumeist wurde das Set in einem am Gewand befestigten Beutel verwahrt, getragen.
Herausragende Funde aus dem Gräberfeld Steinbrunn sind ein Spangenhelm und eine Spatha (Hiebschwert), vermutlich stammte beides aus einem reichausgestatteten Kriegergrab, die genauen Fundumstände blieben bis heute allerdings ungeklärt. Der konische Helm hat eine Höhe von 14,5 Zentimetern und einen Durchmesser von etwa 20 Zentimetern. Die Spangen zeigen detaillierte Verzierungen bestehend aus Kreuz- und Tiermotiven. Aufgrund der Kreuzdarstellungen nimmt man an, dass der Helmbesitzer dem christlichen Glauben angehörte. Hergestellt wurde der Helm von Steinbrunn vermutlich in Oberitalien.