Die Hügelgräber an der Lafnitz
Im Südburgenland sind noch heute die Aufschüttungen der Hügelgräber gut in der Landschaft erkennbar, denn in dieser waldreichen Gegend fielen sie nicht so häufig den üblichen Einebnungen landwirtschaftlicher Nutzflächen zum Opfer. Dennoch ist anzunehmen, dass die Anzahl der im Gelände noch sichtbaren Hügel nur mehr einen Bruchteil des ursprünglichen Bestandes ausmacht. Dies gilt im Besonderen für die „hunderten [sic] von Tumuli“ entlang der Lafnitz auf Wolfauer Gemeindegebiet, von denen die Oberwarter Sonntagszeitung im Jahr 1885 berichtet.
Heute sind im Lafnitztal nur noch zwei Gruppen zu je vier Exemplaren, sowie zwei isoliert stehende Hügel erkennbar. Es handelt sich vermutlich um norisch-pannonische Tumuli, die als letzte Ruhestätten für Menschen der frühen Römischen Kaiserzeit dienen und vom 1. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. in den römischen Provinzen Noricum und Pannonien im ländlichen Hinterland der Städte verbreitet waren.
Aus einer zwischen 1933 und 1935 eingeebneten Hügelgruppe auf den Thörwiesen stammt ein Grabstein, dessen erhalten gebliebenes Teilstück ein Totenmahl zeigt. Dieser im 2. Jahrhundert n. Chr. angefertigte Stein ist heute Bestandteil der Sammlung des Burgenländischen Landesmuseums. Eine im Auftrag der Gemeinde Wolfau in der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob angefertigte Replik ist 2021 an den Ort der Entdeckung zurückgekehrt.