Die neolithische Fundstelle in der Teichsiedlung von Zagersdorf
Die Gemeinde Zagersdorf liegt im Nordburgenland, inmitten des Weinbaugebietes zwischen der Landeshauptstadt Eisenstadt und Sopron und ist reich an archäologischen Bodenschätzen. Erwähnenswert ist das Hügelgräberfeld der Älteren Eisenzeit im Urbarialwald sowie ein seit den 1930er Jahren bekanntes römisch-kaiserzeitliches Gräberfeld im Bereich der Teichsiedlung. Im Zuge der archäologischen Untersuchung zweier Parzellen in der Teichsiedlung im Sommer 2021 konnte ein Siedlungsplatz der Kupferzeit (Spätneolithikum) untersucht werden. (Abb.1)
Die ArchäologInnen konnten zahlreiche kreisrunde Speichergruben sowie unregelmäßige, große Lehmentnahmegruben feststellen. Eine große Materialentnahmegrube enthielt neben einem riesigen Gesteinsbrocken, zahlreiche Keramikscherben, unter anderem Fragmente der typischen Gefäßform der Badener Kultur, der sog. Tassen mit hochgezogenem breiten Henkel. (Abb.2 )
Beliebte Verzierungen jener Zeit waren Rillen, Kanneluren sowie plastische Leisten mit Fingertupfen und Kerben. Eine der Speichergruben enthielt ein ca. 70 cm hohes, verziertes Vorratsgefäß. (Abb. 3)
Eine Fortsetzung der archäologischen Untersuchungen auf noch unverbauten Parzellen könnte weitere Erkenntnisse zur neolithischen Besiedlung der Region bringen.