Die Zisterzienserabtei von Klostermarienberg
Die Geschichte der Abtei Marienberg beginnt mit einem gebrochenen Versprechen: Der ungarische Banus Domenicus von Miskolc hatte gelobt, am dritten Kreuzzug unter der Führung von Kaiser Friedrich Barbarossa teilzunehmen, brach aber letztlich dieses Gelübde. Als Wiedergutmachung schenkte er 1195 dem Stift Heiligenkreuz acht seiner Dörfer (darunter Mannersdorf, Strebersdorf, Kroatisch Minihof und Kleinwarasdorf), um auf diesem Land ein neues Kloster zur Ehre der heiligen Jungfrau Maria zu errichten. Bereits im Jahr darauf begann der Bau und die Besiedelung der Cisterze. 1204 stellt Papst Innozenz III. das Kloster unter päpstlichen Schutz. Auch den ungarischen Königen war an der positiven Entwicklung des Klosters gelegen, weshalb sie die Neugründung mit Schenkungen und Privilegien unterstützten. Das fruchtbare Land im heutigen Mittelburgenland nutzten die Mönche um Landwirtschaftssparten zu forcieren, welche noch heute prägend für die Region sind: sie etablierten den Obst- und Weinbau und brachten auch die Edelkastanien in die Gegend.
Am Beginn der Neuzeit ereilte das Kloster jedoch ein jähes Ende, als es um 1530 zwischen der ersten Türkenbelagerung Wiens 1529 und der Belagerung von Güns 1532 von den Osmanen vollständig verwüstet wurde. Klostermarienberg war danach mehrere Jahrzehnte nicht bewohnt, die Ruine wurde als Steinbruch verwendet. Erst über ein Jahrhundert später, im Jahr 1680, schenkte der neue Besitzer Graf Paul Esterházy die Liegenschaft dem Stift Lilienfeld, um es neu zu besiedeln und es wieder aufzubauen. So entstand über dem Kreuzgang des mittelalterlichen Klosters die barocke Anlage wie sie noch heute zu sehen ist.
Anlässlich des Neubaus des Feuerwehrhauses und der burgenländischen Landesausstellung „800 Jahre Zisterzienser im pannonischen Raum“ 1996 wurde in den Jahren von 1992 bis 1995 die romanische Klosterkirche vollständig archäologisch untersucht. Dabei wurden auch über eintausend Bestattungen dokumentiert. Dabei handelte es sich um die Gräber der mittelalterlichen Mönche sowie neuzeitlicher Dorfbewohner, die nach der Zerstörung des Klosters auf dem Areal bestattet wurden.
Nach Beendigung der Ausgrabung wurde ein Teil der erhaltenen romanischen Mauerreste der Abteikirche mit einem Glasdach geschützt und für Besuchende sichtbar konserviert. Zusätzlich informiert eine ausführliche Schautafel über die Baugeschichte des mittelalterlichen Klosters.