Eisenzeitliche Siedlung und Gräberfeld in Potzneusiedl
Die A6 Nordost-Autobahn erschließt das nördliche Burgenland im Norden der Parndorfer Platte und ermöglichte im Rahmen ihrer Errichtung die archäologische Untersuchung zahlreicher von der Trassenführung betroffener archäologischer Fundstellen. Zutage trat eine ausgedehnte Siedlung der späten Eisenzeit mit Grubenhäusern und Pfostenbauten sowie ein zugehöriges Gräberfeld am Ufer der Leitha in Potzneusiedl. Hier bestatteten die keltischen Siedler zwischen 250 und 120 v. Chr. ihre Toten im Rahmen ihrer Bräuche und Totenrituale.
Die Verstorbenen wurden meist in einen Holzsarg samt ihrer Tracht, darunter Fibeln und Schmuckgegenstände, sowie ihren persönlichen Waffen und Werkzeugen beerdigt. Für die Verpflegung im Jenseits sorgten Speisebeigaben, die in Töpfen, Schalen und Schüsseln im Kopf- oder Fußbereich der Toten deponiert waren. Neben den Körperbestattungen konnte bei archäologischen Grabungen auch das Brandgrab zweier „keltischer Krieger“ freigelegt werden.
Zur typischen Bewaffnung eines keltischen Kriegers gehörte ein Schwert, das mittels Schwertketten am Gürtel fixiert war, eine Lanze (mit Lanzenspitze und Lanzenschuh) sowie ein Schild mit eisernem Schildbuckel. Zusätzlich zu den Waffenbeigaben wurden gemeinsam mit der Asche der beiden Verstorbenen auch Fibeln, ein Messer und ein Armreif im Grab deponiert.