Grafenschachener Hügelgräber
Im Burgenland existieren über 1800 Grabhügel. Sie sind stille Zeugen von bis zu Jahrtausenden vergangenen Totenbrauchtums. In Grafenschachen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts 56 Grabhügel an vier verschiedenen Orten bekannt. Durch Straßenbau und Einebnungen hat sich die Zahl bis heute bereits um 20 Grabmonumente reduziert. Die Forschung ging bislang davon aus, dass alle Grabhügel in der frühen Römischen Kaiserzeit (1.-3. Jh.) errichtet wurden. Dies konnte bei archäologischen Grabungen im Jahr 2020 im Falle zweier Grabhügel im Gemeindewald widerlegt werden. Untersucht wurde ein großer Hügel von 20 Metern Durchmesser und einer Höhe von 1,5 Metern. Unter der Hügelaufschüttung befand sich eine steinerne Grabkammer mit dem Leichenbrand eines erwachsenen Mannes. Das Hügelgrab wurde schon bald nach dem Begräbnis beraubt, vermutlich wurden wertvolle Metallbeigaben aus der Grabkammer entwendet. Ein zurückgelassenes Keramikgefäß (Grabbeigabe) belegt, dass das Hügelgrab in der Mittelbronzezeit im 14. Jahrhundert vor Christus errichtet wurde. Spärliche Überreste eines zweiten Hügelgrabes konnten anhand einiger Gefäßfragmente in die späte Bronzezeit datiert werden.
Weiterführende Informationen zu den Grafenschachener Hügelgräbern finden sich im Ortsgebiet auf Schautafeln am Archäologischen Rastplatz an der Kroisegger Straße/Abzweigung Richtung Alte Mühle. In einer Schauvitrine am Gemeindeamt werden verschiedene Grabbeigaben aus den Hügelgräbern präsentiert.