Loretto

Das Gemeindegebiet von Loretto ist überaus reich an archäologischen Zeugnissen aus der Urgeschichte und der römischen Kaiserzeit. Bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts traten auf der Flur Ochsenstand bei landwirtschaftlichen Arbeiten immer wieder urgeschichtliche Funde zutage. Zwischen 1952 und 1957 führte das Landesmuseum Burgenland unter der Leitung von Alois Ohrenberger Grabungen durch. Insgesamt konnten 135 Bestattungen aus der Spätbronzezeit und der Eisenzeit festgestellt werden. Besonders interessant ist ein hallstattzeitliches (ältere Eisenzeit) Kindergrab mit Keramikspielzeug, das aus Miniaturgefäßen, Rasseln in Birnen- und Vogelform, Rädern von Spielzeugwägelchen, Tierfigürchen von Hirsch, Pferd, Rind, Hund, Gans und Ente besteht. Aus dieser Epoche stammt auch eine mit figuralen Darstellungen auf der Innenseite verzierte Schale. Die Abbildung wird als Jagdszene interpretiert: zu sehen ist ein ityphallischer Reiter mit Lanze, ein Leierspieler und zwei Adorantinnen. Unter den latènezeitlichen Körpergräbern ist ein reiches Kriegergrab mit eiserner Lanzenspitze, Eisenmesser, Fibel, Ring und Tongeschirr bemerkenswert.