Die große Landessonderausstellung "Land im Krieg. Zwischen Schützengraben und Heimatfront" schließt am 23. November. Das Kulturreferat lädt am letzten Ausstellungstag nicht nur zur Finissage, sondern auch zur Hörbuchpräsentation mit Lesung. Frank Hoffmann, Georg Kusztrich, Günter Welz und Pia Bayer lesen Texte "...aus untergehenden Welten".
"Mir geht es gut, was ich auch von euch hoffe …" Briefe aus untergehenden Welten ist der Titel eines Hörbuchs, das die Erinnerungen burgenländischer Soldaten, aber auch von Frauen an der Heimatfront zum Inhalt hat. Mit den banalen Worten „Mir geht es gut, was ich auch von euch hoffe“ schloss beinahe jeder Soldatenbrief an die Lieben daheim. Die im Hörbuch gelesenen Texte stammen aus Briefen, Tagebüchern und Feldpostkarten und wurden im Rahmen einer burgenlandweiten Sammelaktion zusammen getragen.
Landesmuseum Burgenland – Aula
Museumgasse 1-5, 7000 Eisenstadt
Datum: 23. November 2014
Beginn: 16.30 Uhr
Eintritt frei!
Zum Hörbuch:
Was sind die letzten Gedanken, die einem tödlich Verwundeten durch den Kopf gehen? Welche Worte wählt der Kompaniekommandant, wenn er eine Mutter vom Tod ihres geliebten Sohnes informiert? Wie beschreibt eine Frau die schreckliche Not und das allgegenwärtige Elend an der Heimatfront? Und worüber wird so laut geschwiegen, dass man es hören kann?
Das Hörbuch beinhaltet Briefe, Feldpostkarten und Tagebucheintragungen der Jahre 1914 bis 1920. Diese Zeitdokumente geben die Gedanken, Ängste, Sorgen und manchmal auch die geheimen Wünsche der Menschen aus dem späteren Burgenland wieder. Nicht immer in einem einwandfreien Deutsch verfasst, wurden die Dokumente möglichst im Original belassen.
Die Textfragmente sind Dokumente des allgegenwärtigen Todes, aber auch des unbändigen Überlebenswillens. Die an allen Fronten der Habsburgerarmee kämpfenden Männer kommen genauso zu Wort, wie Frauen der so genannten Heimatfront. Allen Adressaten und Verfassern der Briefe gemein ist, dass sie in irgendeiner Form mit dem späteren Burgenland verbunden sind. Ein Text entstand in Argentinien, ein weiterer in den USA. Der zeitliche Rahmen der beschriebenen Lebensschicksale geht über das Kriegsende hinaus und hängt dennoch mit dem "Großen Krieg" zusammen.
Briefe von den Familien und Freunden zu den im Feld kämpfenden Angehörigen bewahrten den Anschluss zu einem Leben in Normalität, waren Projektionsflächen für Hoffnungen und Sehnsüchte und machten angesichts des täglichen tausendfachen Sterbens die Soldaten in den Schützengräben wieder zu Menschen. Mehr als 800 Millionen Feldpostkarten und Briefe brachte die k.u.k. Post bis 1918 zur Verteilung.
Zusammenstellung: Dieter Szorger
Es sprechen Frank Hoffmann, Georg Kusztrich, Günter Welz und Pia Bayer.
Verlag: Lex Liszt 12
Preis: EURO 14,50
Mit Unterstützung des ORF Landesstudios und des BKA