Land Burgenland legt Bibliotheksentwicklungsplan vor: Eine Million Euro für Burgenlands Bibliotheken
„Maßnahmenpaket zur Stärkung heimischer Büchereien wird ab sofort umgesetzt“
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat in seiner Funktion als Kulturreferent den ersten burgenländischen Bibliotheksentwicklungsplan vorgelegt, der gemeinsam mit der Landesverband Bibliotheken Burgenland erarbeitet wurde. Der auf fünf Jahre ausgerichtete Plan, der am Dienstag in der Landesregierung beschlossen wurde, umfasst ein Maßnahmenpaket zur Stärkung heimischer Büchereien, in das in diesem Zeitraum insgesamt eine Million Euro investiert werden soll. „Das burgenländische Bibliothekswesen hat in den vergangenen Jahren bereits eine sichtbare Aufwertung erfahren. Wir arbeiten aber daran, dass die heimischen Büchereien noch mehr genutzt werden. Daher werden wir mit dieser Qualitätsoffensive Impulse für eine positive Weiterentwicklung setzen. Büchereien müssen als lebendige Orte der Bildung, der Kultur, des Austausches, der Unterhaltung und der Begegnung, die allen Alters- und Bevölkerungsgruppen offenstehen, wahrgenommen werden“, erläutert LH Doskozil diese Initiative. Eine vom Land beauftragte Arbeitsgruppe des Landesverbandes Bibliotheken Burgenland hat von April 2019 bis November 2020 an dem Entwicklungsplan gearbeitet. Silke Rois vom Landesverband Bibliotheken Burgenland: „Die Realisierung dieses Konzeptes soll dabei helfen, dass die BurgenländerInnen den Mehrwert von öffentlichen Bibliotheken in Zukunft viel deutlicher spüren und stärker erleben können.“
Die 65 öffentlichen Bibliotheken im Burgenland ermöglichen einen niederschwelligen und lokalen Zugang zu Wissen und Bildung. Sie sind die wichtigste Institution der Leseförderung und der Leseanimation neben der Schule. „Die öffentlichen Büchereien, die größtenteils von den Gemeinden und Städten erhalten werden, leisten somit eine unschätzbare Bildungsarbeit für unser Land“, so der Landeshauptmann. Öffentliche Bibliotheken ermöglichen allen Burgenländerinnen und Burgenländern, unabhängig von deren sozialer, ökonomischer und kultureller Herkunft, eine Begegnung mit Literatur, Kultur, Wissenschaft und Technik. Gleichzeitig sind sie sozial-integrative Zentren. Mit ihrer Medienvielfalt, mit Projekten und Veranstaltungen unterschiedlichster Art können Büchereien im Hinblick auf zahlreiche Herausforderungen unserer Zeit als wichtiger Partner agieren. „Den enormen Mehrwert, den die Bibliotheken bieten, gilt es nun zu stärken. Der Bibliotheksentwicklungsplan ist die Basis dafür“, ergänzt Doskozil.
Eckpunkte des Bibliotheksentwicklungsplans
Für den Bibliotheksentwicklungsplan wurden historische Entwicklungen und Problemfelder der Gegenwart evaluiert. Darauf basierend wurden strategische Ziele und Maßnahmen formuliert, die Verbesserungen im Leistungsspektrum und im Angebot der Büchereien in Gang setzen sollen. So ist ein Leitbild für die Zukunft entstanden, das als wesentliche Arbeitsgrundlage für die kommenden 5 Jahre gilt. „Als Landesverband freuen wir uns darauf, diesen mit viel Herzblut erarbeiteten Plan gemeinsam mit dem Land Burgenland und den burgenländischen Büchereien in Angriff nehmen zu können,“ sagt Silke Rois.
Ziele: Zentrale Servicestelle für Büchereien und Verbesserung der Infrastruktur
Künftig soll eine zentrale Servicestelle für die Büchereien des Burgenlandes eingerichtet werden, um das Serviceangebot für die Büchereien zu verbessern und das Regionalbetreuungssystem zu professionalisieren. Die Anzahl der von den Trägern beschäftigten BüchereimitarbeiterInnen soll erhöht und die Ausbildung der angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen verbessert werden. Die IT-Infrastruktur, die Online-Angebote, die Räumlichkeiten und der Medienbestand in den einzelnen Büchereien werden schrittweise verbessert, die Öffnungszeiten bedarfsorientiert erweitert. Ziel ist es auch, die Vernetzung der Bibliotheken mit der burgenländischen Bildungs- und Kulturlandschaft sowie mit österreichweit tätigen Fachverbänden zu forcieren.
Gezielte Förderungen sollen dazu beitragen, dass mehr burgenländische Büchereien die qualitativen Standards für die Bundesförderung (BVÖ) erreichen und Gemeinden motiviert werden, ihr finanzielles Engagement zu erhöhen. „Wichtig ist uns auch, burgenlandweite Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung in Bezug auf die Bedeutung der burgenländischen Bibliotheken zu setzen und die Motivation der größtenteils ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zu stärken“, so Rois. „Wesentlich ist, dass wir mit diesem Plan nicht nur Papier produzieren – es gilt jetzt, die vereinbarten Maßnahmen Schritt für Schritt gemeinsam umzusetzen“, betont LH Doskozil.