Erwin Hausensteiner - Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf
Im Frühjahr 2022 erschien die zweite, stark erweiterte Auflage von Erwin Hausensteiners Werk zur Geschichte der ehnmaligen jüdischen Gemeinde von Kobersdorf.
"So beginnt die Vertreibung der jüdischen Bürger aus Kobersdorf praktisch sofort nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Manche der bedrohten jüdischen Kobersdorfer packten eiligst ihre Sachen in einen Koffer, sie konnten nur das Allernötigste mitnehmen. Wie Zeitzeugen sich erinnern, erfolgte die Vertreibung eher nach und nach, um kein zu großes Aufsehen zu erregen. Meist wurden sie nach Einbruch der Dunkelheit in Gruppen von zehn bis fünfzehn Personen durch örtliche SA-Trupps gezwungen, Lastwagen zu besteigen, welche sie dann wegbrachten."
Erwin Hausensteiner, Altbürgermeister von Kobersdorf, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Schicksalen der vertriebenen und ermordeten Mitbürger aus seinem Heimatort. Schriftliche Dokumente gab es wenige, denn Ende des Krieges wurden diese mitsamt dem Gemeindeamt in Brand gesteckt. Zu seinen wichtigsten Informationsquellen wurden Zeitzeugen, die ihm vor allem für die namentliche Erfassung von Einzelschicksalen wertvoll waren. Bereits in seinem ersten Buch Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf (2008) versuchte er die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Kobersdorf von der Ansiedlung im 16. Jahrhundert bis zu ihrer Vertreibung nachzuzeichnen. Inzwischen konnte er weitere wichtige Quellen erschließen und seine Forschungen erweitern. Das Buch enthält eine Liste ehemaliger jüdischer Bewohner von Kobersdorf mit Namen, Geburtsdatum sowie Anschrift.
Erwin Hausensteiner: Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf, ISBN: 978-3-99016-201-9, 537 Seiten inkl. Gemeindekarte, € 33,– , erhältlich unter www.lexliszt12.at sowie im gut sortierten Buchhandel.