Zeuge der Zeit: Lutz Elija Popper im Gespräch mit Walter Reiss
Im Rahmen eines Gesprächs mit Walter Reiss präsentierte Lutz Elija Popper am 5. Juni 2024 eine detaillierte Darstellung seiner Familiengeschichte und gab Einblicke in seine Erfahrungen mit verschiedenen Aspekten der Sozial-, Gesundheits- und Gedenkpolitik.
Lutz E. Popper wurde im Jahr 1938 in Wien geboren. Sein Vater, ein jüdischer Arzt, emigrierte vor dem NS-Regime in die Schweiz. Seine Mutter, die dem Christentum angehörte, organisierte die Flucht für sich und ihre beiden Söhne. Im Jahr 1939 emigrierte die Familie nach Bolivien, wo Lutz Popper seine Kindheit verbrachte. Sie kehrten im Jahr 1947 nach Wien zurück. Lutz Popper begann ein Studium der Medizin und ließ sich im Jahr 1973 als Facharzt im Burgenland nieder. Sein Selbstverständnis als Arzt wurde maßgeblich von der sozialmedizinischen Expertise seines Vaters geprägt. Als Zeitzeuge engagiert er sich in Vereinen und Schulen gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus. Seit 2022 ist Lutz Popper Mitglied des Programmbeirates der ehemaligen Synagoge Kobersdorf.