Ehemalige Synagoge Kobersdorf präsentiert Veranstaltungsprogramm 2023

Seit der Wiedereröffnung im April 2022 wird die neu renovierte ehemalige Synagoge Kobersdorf als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Kultur genutzt. Mit über 100 Öffnungstagen zwischen April und November und mit fast 5.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr 2022 kann auf eine beachtliche Veranstaltungssaison zurückgeblickt werden. Nach der Winterpause wird den Besucherinnen und Besuchern nun das neue Veranstaltungsprogramm präsentiert. Das abwechslungsreiche Angebot reicht von Konzerten, Theaterinszenierungen, Vorträgen, Lesungen und Filmabenden bis hin zu Führungen im Gebäude und im ehemaligen jüdischen Viertel sowie Führungen im Rahmen bundesweiter Großveranstaltungen wie beispielsweise der „ORF-Lange Nacht der Museen“ und des „Tag des Denkmals“. Einen ersten musikalischen Höhepunkt wird Timna Brauer darstellen. Sie singt die bekanntesten Lieder ihres Vaters aus den Siebzigern und liest aus seinen Memoiren „Die Farben meines Lebens“ (18. Mai, Beginn 11.00 Uhr).

Lag im Jahr 2022 der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Synagogengebäude selbst, werden im Jahr 2023 anlässlich 85-Jahre „Anschluss“ Österreichs an das „Dritte Reich“ die Themenschwerpunkte Flucht und Vertreibung näher in den Fokus gerückt. Neben einem wissenschaftlichen Symposium am 27., 28. und 29. Juni 2023, welches die Geschichte der Vertreibung des Jahres 1938 aus der Perspektive der Vertriebenen in den Mittelpunkt stellt, soll die Ausstellung „FÜR DAS KIND - Der Kindertransport zur Rettung jüdischer Kinder nach Großbritannien 1938/39“ gezeigt werden. Im musikalischen Bereich werden die kompositorischen Werke von jüdischen MusikerInnen gewürdigt. Den Auftakt macht hier das Rezital-Konzert „Karl Goldmark“ am 29. März 2023 (Beginn 18.00 Uhr). Höhepunkt wird das erste Konzert der Veranstaltungsreihe „Musik.GEDENK.Schule“ von den Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz am 19. Oktober 2023 um 18.00 Uhr sein, die mit dem Studieren und Erlernen von Musik jüdischer KomponistInnen ein Zeichen der Erinnerung setzen. Neben Kompositionen von Carl Goldmark und Walter Arlen werden auch Texte und historische Ton- bzw. Filmaufnahmen zu erleben sein. 

Ab dem Jahr 2023 soll die ehemalige Synagoge als Lern- und Gedenkort vermehrt für die jüngere Generation zur Verfügung stehen. So werden die Angebote zur Vermittlungs- und Präventionsarbeit rund um die burgenländische jüdische Geschichte, die jüdische Kultur, aber auch rund um Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus stark ausgebaut. Damit soll Wissen erhöht und Bewusstsein geschaffen werden. Angesprochen werden mit diesen Workshop-Angeboten vor allem SchülerInnen zwischen 13 und 19 Jahren. Das Land Burgenland arbeitet in diesem Bereich eng mit der Bildungsdirektion Burgenland und der Pädagogischen Hochschule Eisenstadt zusammen.

Neues Pilotprojekt für Schulgruppen

In einer erste Pilotphase sollen 500 burgenländische SchülerInnen der 8. Schulstufe die Möglichkeit haben, kostenlos an den Workshops vor Ort teilzunehmen. Die Buskosten werden vom Land Burgenland übernommen. Interessierte Schulen können sich beim Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft melden.

Amt der Burgenländischen Landesregierung
Abt. 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft, Referat Wissenschaft
Tel.: 057 600 2089 oder 057 600 2198
Mail: synagoge-kobersdorf(at)bgld.gv.at