Vortrag: Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Sieben-Gemeinden
Der „Europäische Tag der jüdischen Kultur“, eine seit dem Jahr 2000 bestehende Initiative, verfolgt das Ziel, jüdische Kulturorte für ein breites Publikum zu öffnen. Die Verbreitung und Präsentation des jüdischen Erbes stehen dabei im Fokus. Das Burgenland blickt auf eine einst reichhaltige jüdische Tradition und Geschichte zurück. Aus diesem Grund wird auch hier seit mittlerweile zehn Jahren der „Europäische Tag der jüdischen Kultur“ begangen. So finden an jedem ersten Sonntag im September zahlreiche Veranstaltungen an verschiedenen Orten im Land statt.
Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe, welche am Sonntag, dem 1. September an insgesamt elf Orten im Burgenland stattfand, wurden Vorträge, Führungen, Rundgänge, Lesungen und ähnliche Formate dargeboten.
In der ehemaligen Synagoge Kobersdorf referierte der Historiker Dr. Felix Tobler zum Thema: „Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Sieben-Gemeinden“. Der Vortragende thematisierte die Entstehung und weitere Entwicklung der Schewa Kehilot - der jüdischen Sieben-Gemeinden unter den Fürsten Esterházy im Königreich Ungarn im 18. und 19. Jahrhundert. Im Rahmen dessen erfolge eine detaillierte Betrachtung der sogenannten Schutzbriefe, welche die Rechte und Pflichten der Jüdinnen und Juden definierten und bis zur Revolution von 1848 die Beziehung zwischen der Esterházy-Schutzherrschaft und den Schutzgemeinden regulierten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Gedenkverein Kobersdorf und der Burgenländischen Forschungsgesellschaft