Julia Lückl
geboren 2001, studiert seit 2019 Deutsche Philologie sowie Psychologie an der Universität Wien und ist mehrfach ausgezeichnete Preisträgerin verschiedener Literaturwettbewerbe.
In ihrem Beitrag „Der Lauf der Dinge“ geht es um den Versuch der Protagonistin, den Verlust ihrer Schwester im Laufe ihres Lebens auf Papier zu bringen – gleichsam damit fassbar zu machen und in die eigene Biografie einzugliedern.
Mehrere Leben werden miteinander verwoben und erzählt, Leben mit ihren Krisen, Konflikten, in Katastrophen endend. Die aus dem Radio und dem Fernsehen zu vernehmenden anonymen Katastrophen in Westen und Osten bilden den Kontrapunkt zu der hier erzählten persönlichen Katastrophe, wobei die Komposition des Textes stets im Gleichgewicht bleibt.
Die Jury entschied sich, den Literaturpreis 2020 für eine – wie sie es bezeichnete – „perfekte Kurzgeschichte“ zu vergeben: „Kein Wort zu wenig und kein Wort zu viel. Obwohl sehr viel erzählt wird, auf diesen wenigen Seiten. […] Es wird nämlich ein ganzer Roman erzählt in dieser Kurzgeschichte. Eine Kurzgeschichte mit der die Leserin, der Leser nicht schnell einmal fertig sein wird“.