SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
– Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Wie kann das Land Burgenland Gemeinden bei ihrer nachhaltigen Entwicklung unterstützen und worauf muss dabei geachtet werden? Wie können Ortskerne lebendig gestaltet und der Zersiedelung entgegengewirkt werden? Welche Maßnahmen können in den Gemeinden gesetzt werden, um das Zu-Fuß-Gehen, das Radfahren und die Nutzung öffentlicher bzw. gemeinschaftlicher Verkehrsmittel zu attraktivieren? Wie kann die biologische Vielfalt auch auf Gemeindeebene geschützt und gefördert werden, wie die kulturelle Vielfalt?
Sicherer und bezahlbarer Wohnraum, Zugang zu Grundversorgung, Grünräumen sowie zu einem sicheren und nachhaltigen Verkehrssystem soll für alle gewährleistet sein. Die Widerstandsfähigkeit von Städten und Siedlungen gegenüber Katastrophen soll erhöht werden. Ebenso soll die von Städten ausgehenden Umweltbelastung, mit besonderem Augenmerk auf Luftqualität und Abfallbehandlung, reduziert werden. Auch Schutz und Wahrung des Weltkultur- und –naturerbes fallen unter dieses Entwicklungsziel. Mehr dazu
Umsetzung in Österreich und im Burgenland:
Der Anteil an Menschen in Österreich, die in Wohnungen mit sehr schlechtem Standard leben, ist seit 2010 gesunken und liegt nun bei 2.2% (Stand: 2018). Öffentliche Verkehrsmittel sind für knapp 80% der Bevölkerung zumindest leicht erreichbar. Die Sammelquote von Siedlungsabfall liegt bei 100%, wobei der Siedlungsabfall pro Kopf jedoch zugenommen hat. Bei der Feinstaubbelastung gab es 2018 erstmals wieder einen Anstieg. Eine der größten Herausforderungen stellt die Flächeninanspruchnahme für Bau-, Verkehrs- und Freizeitflächen dar. Sie steigt weiterhin an. Der Gesamtversiegelungsgrad der Verkehrs- und Siedlungsflächen lag 2018 in Österreich bei 41,2% (Quelle: Österreich und die Agenda 2030 - FNU).
Im Burgenland wurde mit dem 2019 beschlossenen Raumplanungsgesetz und den nun verbindlichen Örtlichen Entwicklungskonzepten eine geordnete und ressourcensparende Gemeindeentwicklung forciert. Die burgenländische Landesregierung möchte Gemeinden beim Ausbau der Infrastruktur unterstützen und gemeinsam mit diesen Entwicklungskonzepte bezüglich Fern-/Nahwärme, Innenverdichtung und kurze Wege erarbeiten.
Relevante Themen auf Gemeinde-Ebene:
- Nachhaltige und zukunftsorientierte Siedlungsentwicklung forcieren
- Nachhaltige Infrastruktur mit attraktiven Rad- und Fußwegen schaffen
- Alternative, umweltfreundliche Mobilitätsformen und –möglichkeiten für alle anbieten
- Nachhaltige Gestaltung des öffentlichen Raums bzw. öffentlicher Plätze
- Attraktivierung des Ortskerns
- Leistbaren Wohnraum schaffen
- spezielle Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen – wie Kinder, Jugendliche, Eltern, Senioren etc. – beachten und darauf eingehen
- Schutz und Förderung der Natur
- Schutz und Förderung der Kultur
- Evaluierung von Projekten und Plänen nach ihren ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gemeinde und die Region
- Aktive Beteiligung der Bevölkerung an der Gestaltung und räumlichen Entwicklung der Gemeinde anregen & fördern
Maßnahmen des Landes Burgenland:
- EFRE-Förderung von Energie- und Umweltmaßnahmen für burgenländische Gemeinden
- Referat Dorferneuerung
- Dorferneuerungspreis
- Unser Dorf - Lokale Agenda 21 und Dorfentwicklung
- Werkzeuge zur nachhaltigen Zukunftsplanung für Gemeinden
- A sauberes Festl plus Mehrwegbecher-Verleih
- Mehrwegbecher-Förderaktion für Fußballvereine gemeinsam mit dem Burgenländischen Müllverband
- Leitfaden zum Bauen im Welterbe
- Interkommunale Zusammenarbeit – Eine Drehscheibe für Gemeinden zwischen Kooperationspartnern und Förderstellen
- Burgenland radelt!
Best Practice aus Gemeinden, Vereinen und Zivilbevölkerung:
- Mikro-ÖV - Gemeindebusse
- KEM- und KLAR!-Regionen im Burgenland
- Fairtrade Gemeinden im Burgenland
- Örtliche Entwicklungskonzepte