Tipps & Bezugsquellen
Ihr wollt feiern, aber nicht auf Kosten der Umwelt? Ihr wollt gemeinsam Spaß haben und dabei Ressourcen schonen, das Klima schützen und soziale Verantwortung übernehmen? Wir wollen euch dabei unterstützen! Hier stellen wir euch viele hilfreiche Tipps und Infos zur Verfügung, wie eure Veranstaltung ein „a sauberes Festl“ wird.
„a sauberes Festl“ ist eine Initiative des Landes Burgenland und des Burgenländischen Müllverbandes (BMV) und Teil des Green Events Austria Netzwerks.
a sauberes Festl als Green Event
Veranstaltungsformate wie "a sauberes Festl" werden unter dem Titel "Green Events" zusammengefasst.
Green Events sind Veranstaltungen, die ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit berücksichtigen. Green Events reduzieren Umweltbelastungen, schonen Ressourcen und unterstützen die regionale Wirtschaft. Die Ausrichtung als Green Event steigert die Qualität jeder Veranstaltung.
Green Events sind das beste Beispiel dafür, dass ein zukunftsfähiger Lebensstil nicht Genussverzicht bedeuten muss, sondern einen qualitativen Mehrwert hat.
Kommunikation
Sprecht frühzeitig mit allen Mitwirkenden über die Ausrichtung eurer Veranstaltung als „a sauberes Festl“ und legt gemeinsam die Maßnahmen fest, die ihr setzen wollt.
Macht euer „a sauberes Festl“ auch nach außen sichtbar! Bewerbt eure Veranstaltung als „a sauberes Festl“ mittels Banner und bildet das Logo auf Einladungen, Speisekarten etc. ab! Die Materialien stehen euch unter „Logo / Flyer / Downloads" zum kostenlosen Download zur Verfügung. Das Banner könnt ihr ganz einfach bei der Förderstelle abholen (Bitte um rechtzeitige Terminvereinbarung mit unserem Ansprechpartner!) und für die Dauer eurer Veranstaltung nutzen. Macht auf euer Engagement aufmerksam und hängt das Banner so auf, dass es für alle Besucher*innen gut sichtbar ist!
Informiert Besucher*innen vor und während des Festes über eure Maßnahmen zu Ressourcenschonung, Klimaschutz und soziale Verantwortung und gebt Tipps, wie jede und jeder Einzelne etwas beitragen kann – etwa durch eine klimaschonende Anreise zur Veranstaltung.
Bestellt eine verantwortliche Person, die vor und während der Veranstaltung Auskünfte über die nachhaltige und umweltfreundliche Ausrichtung eures Festes und Fragen rund um Abfallvermeidung und -trennung, Mobilität, Verpflegung und Barrierefreiheit beantworten kann.
Klimaschonende Mobilität und CO2-Einsparung
Weist eure Besucher*innen schon in der Einladung bzw. Ankündigung eures Festes darauf hin klimaschonend anzureisen, also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – denn hier liegt das größte Potential CO2 einzusparen!
Macht auf Fahrradwege aufmerksam und informiert über Fahrpläne von öffentlichen Verkehrsmitteln, mit denen euer Veranstaltungsort erreichbar ist. Kommuniziert schon vorab die Verfügbarkeit von Fahrradabstellplätzen und beschildert diese vor Ort gut sichtbar.
Ist der Veranstaltungsort zu Fuß, mit dem Fahrrad und/oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar, versucht Shuttledienste oder Mitfahrbörsen einzurichten und bewerbt Fahrgemeinschaften.
- Die Mobilitätszentrale Burgenland unterstützt euch als Servicestelle, wenn ihr Fragen rund um klimaschonende Mobilität habt!
Bio-Lebensmittel
Bio ist gut für die Umwelt und gesund! Am einfachsten ist es, einen Gastronomiebetrieb zu beauftragen, der bereits Erfahrungen mit dem Einkauf von Bioprodukten hat oder sogar biozertifiziert ist. Wenn sich das als schwierig erweist, könnt ihr zumindest einen Teil eures Speiseangebots in Bio-Qualität (beispielsweise Eier, Milchprodukte und Gemüse) anbieten. Oder ihr kauft das Gebäck bei einem Bio-Bäcker.
- Das Bio-Infocenter von Bio Austria bietet einen Überblick über Bio-Lebensmittel, Einkaufsmöglichkeiten und Rezepte: https://www.bio-austria.at/bio-konsument/bio-infocenter/
Wichtig: Speisen dürfen nur als Bio gekennzeichnet werden, wenn der Cateringbetrieb bio-zertifiziert ist!
- Bezugsquellen für zertifizierte Bio-Caterer: https://www.umweltberatung.at/bio-catering-lieferantinnen-fuer-bio-buffets
- Bezugsquellen für mit dem Umweltzeichen zertifizierte Caterer: https://www.umweltzeichen.at/de/tourismus/catering
Regional und Saisonal
Gerade das Burgenland bietet eine Vielzahl an regionalen Produkten, vor allem Gemüse, wie Paprika und Paradeiser aus dem Burgenland sind bekannt. Mit dem Einkauf von regionalen Produkten werden Transportkilometer auf Straßen oder durch Flugverkehr eingespart und die Wertschöpfung bleibt in der Region. Achtet daher bei der Auswahl von Lebensmitteln auf regionale Lieferanten! Regionale Getränkelieferanten bieten zudem oftmals Gesamtkonzepte mit Mehrwegflaschen an.
Mit der Regionalität geht meist auch die Verwendung von saisonalem Obst und Gemüse einher. Saisonal angebautes Obst und Gemüse hat einen geringeren ökologischen Fußabdruck, da durch den Anbau im Freiland Energie und Wasser eingespart wird.
- www.genussburgenland.at
- Welches Obst und Gemüse gerade Saison hat, könnt ihr im Saisonkalender nachlesen, etwa unter www.bewusstkaufen.at/saisonkalender
Betriebe mit dem Österreichischen Umweltzeichen
Gastronomie- und Catering-Betriebe mit dem Österreichischen Umweltzeichen achten besonders auf eine hohe Qualität, Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel. Darüber hinaus bemühen sie sich um ein ressourcen- und umweltschonendes Betriebsmanagement.
Wichtig: Das Buffet wird nicht automatisch in Bio-Qualität bereit gestellt. Wenn das erwünscht ist, müsst ihr bei der Beauftragung des Speiseangebotes darauf hinweisen!
Abfallvermeidung und Abfalltrennung
Gerade Abfall ist bei öffentlichen Veranstaltungen ein großes Thema. Ganz wichtig ist es, die gesetzlichen Vorgaben zur Abfallsammlung einzuhalten. Die Abfallberater*innen des Burgenländischen Müllverbandes beraten euch gerne, wenn es um die richtigeTrennung von Abfällen geht.
Achtet bereits während der Planung eures Festes sowie in der Phase des Auf- und Abbaus auf eine richtige Mülltrennung. Stellt sicher, dass für alle anfallenden Abfälle getrennte Sammelbehälter bereitstehen, die entsprechend gekennzeichnet sind, und kümmert euch um deren zeitgerechte Entleerung während und nach der Veranstaltung.
Überlegt euch auch, wie ihr Müll von Beginn an möglichst vermeiden könnt. Nutzt Schankanlagen oder Mehrwegflaschen und schenkt Getränke ausschließlich in Gläsern oder Mehrwegbechern aus. Habt ihr keine Mehrwegbecher zur Verfügung, könnt ihr den Mehrwegbecherverleih in Anspruch nehmen. Das Land Burgenland fördert bis zu 30% der Servicekosten.
Verwendet ebenso Mehrweggeschirr und Mehrwegbesteck oder setzt auf Speisen, die ohne Teller und Besteck auskommen.
Verzichtet auf Portionsverpackungen, da diese besonders viel Müll produzieren, und stellt stattdessen Ketchup-Spender, Zuckerstreuer, Milchflaschen etc. zur Verfügung. Ebenso sind Kaffee- und Teeautomaten mit Einweg-Kapselsystemen zu vermeiden.
Lebensmittelverschwendung
Lebensmittelabfälle bedeuten unnötig verbrauchte Ressourcen und Energie sowie unnötige Mehrkosten für die Vereinskasse. Eine gute Planung der Veranstaltung und der Besucher*innenzahlen ist daher das Um und Auf!
Sollten trotz guter Planung Lebensmittel übrig bleiben, bietet euren Gästen am Ende der Veranstaltung z.B. die "TafelBox" an, damit sie Speisen selbst einpacken und mitnehmen können!
Ressourcenschonung – Druckwerke
Überlegt euch, welche Druckwerke ihr wirklich benötigt und bei welchen Unterlagen es ausreicht, diese elektronisch zur Verfügung zu stellen. So könnt ihr sowohl Ressourcen als auch Kosten einsparen.
Achtet bei Drucksorten auf die Verwendung von 100% Recyclingpapier – Lables wie das Umweltzeichen, der Blaue Engel oder FSC recycled weisen darauf hin – und druckt doppelseitig aus! Verzichtet darauf, Flyer aktiv zu verteilen!
Kommen Plakate oder Transparente zum Einsatz, können diese auch auf PVC-freie, wiederverwendbare Materialien gedruckt und so viele Jahre genutzt werden.
Beauftragt regionale und, wenn möglich, umweltzertifizierte Druckereien (Umweltzeichen, Ecolabel).
Ressourcenschonung – Energie und Wasser
Achtet darauf, mit Energie und Wasser möglichst bewusst umzugehen und macht alle Mitwirkenden darauf aufmerksam. Schaltet Geräte nur dann ein, wenn ihr sie wirklich benötigt. Nutzt Steckerleisten mit Kippschalter und vermeidet es, Geräte im Stand by-Modus zu halten. Schaltet das Licht in ungenützten Räumen aus und setzt bei der Beleuchtung auf LED.
Nutzt, wenn möglich, Strom aus dem öffentlichem Netz und erneuerbaren Quellen und verzichtet auf Diesel- und Benzin-Aggregate.
Versucht möglichst energieeffiziente Geräte zu nutzen. Bei der Auswahl unterstützt euch das EU-Energielabel. Es klassifiziert Geräte nach ihrem Energieverbrauch durch die Angabe von Effizienzklassen – Geräte der Klasse A verbrauchen am wenigsten Energie, solche der Klasse G am meisten.
Auf der Informationsplattform von klimaaktiv findet ihr die besten energiesparenden Geräte und Produkte (z.B Geschirrspüler, Kühlschränke, Gefriertruhen etc.).
Toiletten mit Spül-Stopp- bzw. Wasserspartaste verbrauchen deutlich weniger Wasser. Hinweise darauf in den Toilettenkabinen können Besucher*innen dazu animieren, diese auch wirklich zu verwenden.
Setzt außerdem auf Hygienepapier aus 100%-Recyclingpapier (Umweltzeichen, Blauer Engel) sowie die Verwendung von ökologischen und umweltfreundlichen Reinigungsmittel.
Soziale Verantwortung
Achtet auf Barrierefreiheit! Lasst zwischen Tischen und Bänken ausreichend breite Wege für Menschen mit Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühlen frei. Achtet darauf, dass alle Menschen eine gute Sicht auf etwaige Vorstellungen und Programmpunkte haben bzw. diesen gut folgen können. Nutzt die Möglichkeit eine Person mit Handicap bei der Planung eures Festes einzubinden. Der Barriere-Check von ÖZIV (Bundesverband für Menschen mit Behinderungen) kann euch ebenfalls bei der barrierefreien Umsetzung eurer Veranstaltung unterstützen.
Erwartet ihr unter den Besucher*innen auch Kinder, überlegt euch ein geeignetes Kinderprogramm, bietet bei eurem kulinarischen Angebot Kinderportionen an, die kleiner und günstiger sind, und achtet auch bei den Getränken darauf antialkoholische Getränke günstiger anzubieten als solche mit Alkohol.
Geht es bei euerer Veranstaltung lauter zu, informiert Anrainer*innen frühzeitig über mögliche Lärmbelästigungen und stellt Besucher*innen gegebenenfalls Gehörschutz zur Verfügung.
Setzt bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen auf regionale und gemeinnützige soziale Betriebe. Die Datenbank Sozialer Unternehmen von arbeit plus kann euch bei der Suche unterstützen.
Nutzt die Gelegenheit auf eurem Fest auf das Thema K.O.-Tropfen aufmerksam zu machen! Die Kampagne "Behalte die K.O.NTROLLE" des Referats Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung klärt über das Thema auf und stellt Materialien wie Plakate und Bierdeckel bereit.
Nachhaltig handeln – auch nach der Veranstaltung!
Ihr wollt als Verein auch über eure Veranstaltung hinaus nachhaltig handeln? Hier könnt ihr euch selbst evaluieren und erhält jede Menge Tipps und Infos zur nachhaltigen Ausrichtung eures Vereins:
Reicht eure nachhaltige Veranstaltung oder euren nachhaltigen Sportverein beim österreichweiten Wettbewerb „nachhaltig gewinnen!“ ein und stellt sie bzw. ihn ins Rampenlicht. Auf die Gewinner*innen warten Preisgelder, eine Auszeichnung sowie die Aufnahme in die „Hall of Fame“.