Mattersburger Hügelland

Verordnung der Burgenländischen Landesregierung vom 17. Dezember 2013, mit der Teile des Bezirkes Mattersburg zum „Europaschutzgebiet Mattersburger Hügelland“ erklärt werden

LGBl.2013-15, Erläuterung, KarteStandard-Datenbogen  
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Naturräumliche Beschreibung

Das nach der Vogelschutz-Richtlinie nominierte Gebiet (SPA) umfasst eine Fläche von rund 3.100 ha und beinhaltet das nach der FFH-Richtlinie ausgewiesene Europaschutzgebiet „Hangwiesen Rohrbach-Schattendorf-Loipersbach inkl. Rohrbacher Kogel“. Teile des SPA sind innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Forchtenstein-Rosalia gelegen (KG Forchtenstein, Neustift, Mattersburg, Marz und Sieggraben). Dadurch bzw. durch die Errichtung des Naturparks ist es großflächig von geschützten Flächen umgeben bzw. werden getrennte Teilbereiche miteinander verbunden. Die bewaldeten Lagen des Rosalien- und Ödenburger Gebirges gehen an den Abhängen in eine offene, für heutige Verhältnisse noch sehr reich strukturierte Kulturlandschaft über. Das Landschaftsbild wird insbesondere durch ausgedehnte Streuobstwiesen mit zahlreichen Edelkastanien geprägt. Zwischen den klein parzellierten Feldern, Weingärten, Trockenrasen und Wiesen mit mittel- und hochstämmigen Obstbaumkulturen sind zahlreiche Feldgehölze, Hecken und Baumreihen ausgebildet. Weit ausgreifende Waldränder und kleinere Waldreste führen weiters zu einer mosaikartigen Verzahnung unterschiedlichster Lebensräume. In den Talräumen bei Schattendorf und Rohrbach (NSG Teichwiesen) sind bemerkenswerte Feuchtgebiete erhalten geblieben.

Schutzinhalte

Die ornithologische Bedeutung des Gebietes liegt im Vorkommen einer Reihe von Anhangsarten, die in der reich strukturierten und extensiv genutzte Kulturlandschaft ideale Lebensbedingungen vorfinden. Die Hauptbedeutung liegt jedoch in einem kopfstarken Vorkommen – 10-20 Reviere – der Zwergohreule (Otus scops), eines von nur zwei österreichischen Vorkommen dieses Zugvogels in dieser Größenordnung. Sie besiedelt in erster Linie die alten Streuobstbestände und Edelkastanienhaine, aber auch die kleinflächigen vorhandenen Auwälder des Gebietes. Von den Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie sind bedeutendes Vorkommen von Blutspecht (Dendrocopos syriacus), Heidelerche (Lullula arborea), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) und Neuntöter (Lanius collurio) von Relevanz. Die folgenden schutzrelevanten Arten nutzen das Gebiet regelmäßig zur Nahrungssuche oder sind als Brutvögel in wenigen Paaren anzutreffen: Weißstorch (Ciconia ciconia), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Wespenbussard (Pernis apivorus), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Uhu (Bubo bubo), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Bienenfresser (Merops apiaster), Wiedehopf (Upupa epops) und Mittelspecht (Dendrocopos medius). Der Rohrbacher Teich beherbergt eine reichhaltige Schilf- und Wasservogelfaune, in der v.a. Brutvorkommen von Zwergdommel (Ixobrychus minutus) und Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) hervorragen. Der Teich ist auch als Rastplatz für zahlreiche durchziehende Wasservögel, z.B. den Bruchwasserläufer (Tringa glareola) von Relevanz.