Naturschutzgebiet Lafnitz-Stögersbach-Auen Wolfau
KG Wolfau, LGBI. Nr. 49/1990
Der unregulierte, frei mäandrierende Flusslauf der Lafnitz ist von der Stögersbachmündung an, etwa 4 km flussaufwärts, in einer für ganz Mitteleuropa einmaligen Ausprägung erhalten geblieben. Mit etwa 40 Flussschlingen ist das Naturschutzgebiet der am reichsten gegliederte Abschnitt des gesamten Flusslaufes. Die starken sommerlichen Regenfälle am Rande des pannonischen Tieflandes führen häufig zu Hochwasserereignissen, die, bedingt durch die ungestörte Fließdynamik, eine ausgeprägte Gliederung der Ufer in Prall- und Gleithang bewirken. Diese sind Voraussetzung für die Brutvorkommen typischer Flussvogelarten wie Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) und Eisvogel (Alcedoatthis).
Die weiträumig unregulierten Flussabschnitte der Lafnitz bilden gemeinsam mit der Raab das burgenländische Hauptverbreitungsgebiet des Fischotters. Der in Österreich vom Aussterben bedrohte Fischotter (Lutra lutra) ist einerseits an den Gewässern des Mühl- und Waldviertels, andererseits an den unteren Flussläufen von Raab, Lafnitz und Feistritz verbreitet.