Sammlungen

Archäologische Sammlung

Die archäologische Sammlung der Burgenländischen Landesmuseen zählt zu den geschlossensten und umfangreichsten Sammlungen dieser Art in Österreich. Sie wird seit der Gründung des Museums als Belegsammlung geführt um möglichst alle Regionen des Burgenlandes siedlungshistorisch erschließen zu können. In Kooperation mit den Gemeinden und den Nachbarabteilungen des Amtes der Burgenländischen Landesregierung wird ständig an der Nutzbarmachung der Sammlung für die Öffentlichkeit und an ihrer Ergänzung gearbeitet. Als Sammlung einer Gebietskörperschaft wird sie mit dem zugehörigen Dokumentationsarchiv parallel geführt. Das Landesmuseum ist Meldestelle für archäologische Funde und daher bemüht, ordnungsgemäße Bergungen sowie die entsprechenden Dokumentationen zu organisieren oder zu vermitteln. Die archäologische Sammlung steht allen Forschenden zur Verfügung, die an populären und an wissenschaftlichen Projekten arbeiten.

Kulturgeschichtliche Sammlung

Die gegenwärtige kulturwissenschaftlich-volkskundliche Sammlung umfasst ein sehr breites Spektrum zur Kulturgeschichte des Burgenlandes und des westpannonischen Raumes. Sie berücksichtigt Artefakte der sogenannten Volkskunst, Gegenstände des Alltags, Zeugnisse der Arbeitswelt und der Freizeitkultur, Judaica, Textilien, Uhren, Militaria, Medaillen und Orden, Modelle und auch populäre Bilder und Grafiken.
Ein nicht geringer Teil der heutigen Bestände verdankt sich in der Gründungsphase des Landesmuseums anderen, zusammengetragenen Sammlungen – so gelangten 1930 hunderte volkskundliche Objekte aus dem Heimathaus St. Martin ans Landesmuseum, nach 1945 die kulturwissenschaftlich-volkskundliche Sammlung des „Heimat- und Naturschutzvereines“, 1958 die landeskundlichen Objekte der Sándor-Wolf-Sammlung und 1972 Teile der Sammlung Toth.
Galt das Sammlungsinteresse in den Anfangsjahren verstärkt den lokalen Besonderheiten und „ursprünglichen“ Sonderformen, so berücksichtigen heutige Sammlungsstrategien weniger die Ursprünge sondern die kulturellen Beziehungen dieser Region. Aus den historischen und auch gegenwärtigen Wanderungs- und Wandlungsprozessen in diesem Raum, entstand eine reiche kulturelle Vielfalt. Diese findet in den Erwerbungen zur kulturgeschichtlichen Sammlung ihre Berücksichtigung.

Musikaliensammlung

Die derzeit im Landesmuseum Burgenland aufbewahrten historischen Musikalienbestände (Autographen, Handschriften, Drucke, Porträts, Gedenkstücke u.a) stellen einen einzigartigen, für die Kulturgeschichte des Burgenlandes wesentlichen Sammlungskomplex dar. Er basiert auf den Privatsammlungen Eisenstädter Bürgerfamilien, die seit der Haydn-Zeit angelegt worden waren, und verdankt sich der Initiative des 1926 ins Leben gerufenen „Burgenländischen Heimat- und Naturschutzverbandes“, der die Bestände zusammentrug und in das von ihm gegründete Eisenstädter Haydn-Museum einbrachte.
Die Sammlungen umfassen neben Haydniana im engeren Sinn den gesamten Kreis der zur Musikgeschichte des Burgenlandes zählenden Komponisten (Joh. Nep. Hummel, Franz Liszt, Carl Goldmark, Joseph Joachim u.a.) und widerspiegeln die gesamte Musikgeschichte der burgenländischen Region. Seit 1946 in das Eigentum des Landes Burgenland übergegangen, wurde die Sammlung seitdem durch Zukäufe stetig erweitert.

Bildende Kunst Sammlung

Die vorhandenen Sammlungsbestände dokumentieren die Entwicklung der Bildenden Kunstszene im Burgenland. Beginnend mit den bereits in der Habsburgermonarchie vorhandenen Spuren künstlerischen Schaffens auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes über die Etablierung einer Bildenden Kunstszene in der Zwischenkriegszeit bis hin zur Öffnung gegenüber allen neuen Strömungen und einer modernen und innovativen Kunstszene spannt sich ein breiter Bogen von Entwicklungsschritten, die durch Exponate belegt werden können. Die Sammlungstätigkeit erstreckt sich auf alle Bereiche der zeitgenössischen bildenden Kunst. Durch Kunstwerksankäufe wird versucht, die Sammlung ständig zu vervollständigen. Die Kunstsammlung des Landes bildet immer wieder die Basis für diverse Ausstellungen, vor allem in der Landesgalerie.

Geologisch – paläontologisch – mineralogische Sammlung

Die geowissenschaftliche Sammlung gibt einen Überblick über den erdgeschichtlichen Werdegang des Burgenlandes. Schwerpunkte bilden Fossilfunde des Jungtertiärs, vor allem aus dem Steinbruch von St. Margarethen und dem Leithagebirge. Eindrucksvolle Großsäugerfunde, wie etwa von Mastodonten und Dinotherien, stammen aus dem Südburgenland. Einen Einblick in die Fauna des Quartär geben, neben Mammutzähnen, die in der Bärenhöhle am Zeilerberg in Winden durch paläontologische Grabungen geborgenen Knochenreste und vollständigen Skelette des Höhlenbären.
Vulkanismus und die damit zusammenhängenden Mineralwässer sowie das Antimonvorkommen von Schlaining als Beispiel burgenländischer Erzlagerstätten sind weitere wichtige Themen und Schwerpunkte.

Zoologisch-botanische Sammlung

Der Grundstock der zoologisch-botanischen Sammlung wurde auch im Burgenland nicht von wissenschaftlich geschulten Spezialisten, sondern von Jägern und Forstleuten, naturverbundenen Lehrern und anderen Privatpersonen gelegt. In den Besitz des Landesmuseums kamen diese privaten Sammlungsbestände im Laufe der Jahre durch Schenkungen und Ankäufe. Beispiele sind die zoologische Sammlung von Prof. Stettner aus Oberschützen, die Schmetterlingssammlung aus dem Nachlass Koschabek und die Mikrolepidopteren (Kleinschmetterling) Sammlung von L. Issekutz. Einen weiteren wichtigen Sammlungsbestand stellt die vom ehemaligen Mitarbeiter des Landesmuseums Dr. Seitz angelegte Eier- und Gelege-Sammlung dar.
Abgesehen von diesen Sonderbeständen war und ist die Sammlungstätigkeit auf die für das Burgenland typischen Lebewesen zu Wasser, am Land und in der Luft konzentriert.